Ein bisschen so wie Science Fiction

Augsburger Bundestagsabgeordnete besuchen das MVZ Meine Strahlentherapie Augsburg

Die meisten Menschen sind in der Regel froh, wenn sie nicht zum Arzt müssen. Verständlich, geht es dann doch meistens um kleine oder manchmal leider auch um große Leiden.

Umso spannender ist es dann, wenn man beruflich hinter die Kulissen eines medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) blicken kann. Auf Einladung des BBMV e.V. und der Meine Radiologie & blikk Holding GmbH, der Trägergruppe des MVZ in Augsburg, besuchten die Bundestagsabgeordneten Herr Dr. Volker Ullrich (CSU) und Frau Ulrike Bahr (SPD) jeweils das MVZ Meine Strahlentherapie Augsburg.

Neben fachlichen Einblicken in die Strahlentherapie und einem Rundgang durch das MVZ, standen die Veränderungen und Entwicklungen im Mittelpunkt, die auch vor dem MVZ Meine Strahlentherapie nicht haltgemacht haben.

„Das MVZ wurde 2003 ursprünglich als Gemeinschaftspraxis gegründet“, beginnt Dr. Christoph Reiter bei der Führung durch das MVZ. „Meine späteren Praxispartner und ich haben als Oberärzte im Klinikum Augsburg gearbeitet. Wir haben dann festgestellt, dass es bei weitem nicht genug Kapazitäten gibt, um alle Patientinnen und Patienten zeitnah zu behandeln. Wartezeiten von bis zu 12 Wochen waren damals nicht unüblich – mit der tragischen Folge, dass es danach oft schon zu spät war.

Das MVZ Meine Strahlentherapie Augsburg hat heute zwei moderne Linearbeschleuniger im Einsatz. Mit den Geräten kann auf den Millimeter genau jede Stelle im Körper erreicht werden. Haupteinsatzgebiet ist die Bestrahlung zur Zerstörung von Krebszellen und Tumoren. Aber die Anwendungsgebiete der Strahlentherapie gehen über die Bekämpfung von Krebs hinaus. Die Erfolgsquote bei der Strahlentherapie ist sehr hoch, bei vergleichsweise geringen Nebenwirkungen. „Erinnert ein bisschen an Science Fiction“, kommentiert Dr. Volker Ullrich die Einsatzmöglichkeiten der Linearbeschleuniger. Für den CSU-Bundestagsabgeordneten ist klar, dass gute medizinische Versorgung auch entsprechende Rahmenbedingungen braucht. „Mein Motto ist: Ambulant vor stationär. Wie das gehen kann, konnte ich hier im MVZ Meine Strahlentherapie Augsburg eindrucksvoll sehen. Solche Versorgungsangebote müssen wir sicherstellen.“

Auch Ulrike Bahr, SPD-Bundestagsabgeordnete für Augsburg, zeigt sich nach dem Rundgang mit Dr. Reiter und Dr. Kern sichtlich beeindruckt von der Arbeit der Ärzte und ihres 25-köpfigen Teams. „Das war ein spannender Einblick in die Binnenstruktur des MVZ und das Fachgebiet der Strahlentherapie. Wie hier Ärzte, Medizinphysiker und medizinisch-technische Radiologieassistentinnen arbeitsteilig die Patientinnen und Patienten versorgen, hat mich beeindruckt.“

Seit der Gründung hat sich die Versorgung in Augsburg und der gesamten Region extrem verbessert. „Der Weg war aber ziemlich steinig. Für die Gründung einer solchen Praxis in der Strahlentherapie müssen Sie fast einen zweistelligen Millionenbetrag einplanen. Die Geräte sind teuer, und sie müssen besondere Auflagen erfüllen. Wir haben 2,6 m dicke Betonwände und ein ebensolches Dach, um die Auflagen zum Strahlenschutz zu erfüllen. Da eine Bank zu finden, die das mitmacht, war sehr schwierig“, erinnert sich Dr. Reiter.

Offene Finanzierungsfragen gab es auch vor kurzem wieder. Nach fast 20 Jahren erfolgreicher Arbeit als selbstständige Ärzte in der Niederlassung, nahte für die Kollegen von Dr. Reiter der wohlverdiente Ruhestand.

Aber die Suche nach einem Nachfolger blieb erfolglos. Gleichzeitig stand der Austausch der Linearbeschleuniger an. Denn auch vor der Medizintechnik macht der technische Fortschritt keinen Halt. Um den Patientinnen und Patienten eine moderne und bestmögliche Behandlung anbieten zu können, werden die Strahlengeräte in bestimmten Zeitabständen ausgetauscht. Eine Investition, die mit knapp 2,5 bis 3 Millionen Euro pro Gerät zu Buche schlägt.

Lange hatten Dr. Reiter und seine Kollegen gesucht und überlegt, was sie machen könnten, um die Praxis mit dem Ruhestand nicht aufgeben zu müssen. Letztendlich hatten sie mit Meine Radiologie Holding GmbH den geeigneten Partner zur Lösung der Probleme gefunden. Seit gut 2,5 Jahren ist die Praxis nun als MVZ Teil der größten MVZ-Gruppe mit Schwerpunkt auf Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin in Deutschland.

Das Beispiel zeigt, welche Bedeutung MVZ-Gruppen mit Beteiligungskapital bei der Sicherung der ärztlichen Versorgung vor Ort leisten. Hätte das MVZ seine Lichter ausgemacht, wären unter Umständen wieder Wartezeiten von 12 Wochen bei der Tumorbehandlung in Augsburg und der gesamten Region möglich gewesen. Denn das MVZ behandelt Patientinnen und Patienten aus einem Umkreis von knapp 40 km. Hier knüpfte Dr. Dr. Dirk Knüppel, stellv. Vorsitzender des BBMV und CEO der Meine Radiologie & blikk Holding GmbH, an: „Viele ärztliche Funktionäre in der Selbstverwaltung wollen die Versorgungsleistung von MVZ-Gruppen immer noch nicht sehen. Das halte ich für gefährlich, denn die Vorschläge einer Verdrängung von MVZ-Gruppen wird mittelfristig zu Versorgungslücken führen, für die sie aktuell keine Lösungsstrategien haben.“

Der BBMV e.V. setzt sich für eine breite Trägervielfalt in der ambulanten Gesundheitsversorgung ein. Die gewandelten Erwartungen an den Arztberuf, der demografische Wandel und der Fachkräftemangel bei ärztlichem und medizinischem Personal machen das Engagement von selbstständig Niedergelassenen bis hin zur MVZ-Gruppe notwendig, wenn die flächendeckende, wohnortnahe und bestmögliche Versorgung in Deutschland sichergestellt werden soll.